Wednesday, January 19, 2005

Verbraucherschutz – oder der Schutz des Verbrauchers vorm Verbrauch

Der beste Verbraucherschutz ist der, der den Verbraucher schützt. Wovor soll der Verbraucher geschützt werden? Vor dem ungezügelten Verbrauch? Davor selbst verbraucht zu werden?

Zu welchem Preis ist der Verbraucher bereit sich schützen zu lassen? Zu jedem? Um des guten Schutzes Willen? Wie sieht so ein Verbraucherschutz eigentlich aus? Eine Art Mundschutz? Oder ein Schutz der Unmündigen – wozu brauchen die einen Mundschutz, die keinen Mund haben? Jetzt aber mal konkret.

Verbraucherschutz hat sicherlich auch seine guten Seiten, bitte meldet Euch, wenn Ihr Beispiele habt! Mir fällt gerade nichts ein...

Schildbürgerstreiche hingegen werden unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes (so ein Mantel hält ja auch gut die Kälte ab...) immer wieder gerne genommen.

Jüngstens fiel den Verbraucherschützern zum Beispiel ein, sie müßten uns vor billigen Autos schützen. Glaubt ihr nicht? Tja, ich werd’s Euch beweisen.

Was erwartet der Verbraucher, wenn er ein halb oder dreiviertel verbrauchtes Auto für 1500 Euro kauft. Klar, einen Neuwagen – was auch sonst. Auf Neuwagen gibt es auch 2 Jahre Garantie - manchmal. Es soll auch schon derart Dumme Verbraucher gegeben haben, die für 500 Euro ein Auto gekauft haben, und dann bemerkten, daß in 2 Jahren neuer TÜV drauf muß – Neuwagen haben 3 Jahre oder – Unverschämtheit.

Um dieser Abzocke nun einen Riegel vorzuschieben schützt man uns ganz einfach vor den billigen Autos – hört sich doch gut an – oder? Lieber kaufe ich für 8000 Euro einen fast neuen Wagen (hey es gibt in Polen heute schon den Logan – ein vollwertiges Auto – für 5000 Euro – NEU).

Wie macht man das? Ein Verkäufer haftet nun für Mängel, die er nicht kennt und zwar 2 Jahre lang. Ein halbes Jahr lang ist er in der Beweislast. Was heißt das? Er muß nachweisen, daß der Fehler beim Verkauf noch nicht da war. Wie geht so etwas? Ganz einfach, es geht nicht!

Ein Gebrauchtwagen hat sicherlich meistens ein paar Schwächen – man muß auch mal ein paar Reparaturen in Kauf nehmen. Neue Wasserpumpe, Kühler, Bremsleitungen haste nich’ gesehn’. Der mündige Bürger ist sich dessen bewußt und nimmt einen Bekannten mit, der sich ein bissle auskennt, rechnet die Reparaturen drauf, noch mal 500 Euro für unkalkulierbare Reparaturrisiken - und freut sich über sein billiges Schnäppchen. Der ein oder andere repariert seinen Wagen einfach mal selbst.

Damit ist nun endlich Schluß! Wir können zwar sicher sein, daß keine Mängel am Fahrzeug vorhanden sind – bekommen aber keins mehr. Welcher Verkäufer hat schon Lust, bei einem 1200 Euro Fahrzeug 2 Jahre lang für Mängel zu haften. Und hier ist nicht einmal das Lustprinzip ausschlaggebend, das Risiko ist einfach zu hoch – jetzt mal wirtschaftlich gesehen mein’ ich.

Die Lösung? Die billigen Autos verschwinden flux und ohne Garantie nach Afrika, früher auch nach Polen, aber damit ist’s nun seit dem Logan auch vorbei.
Mein Tip: beim nächsten Afrikaurlaub mal ein Auge offen halten, vielleicht gibt’s dort das ein oder andere deutsche Gebrauchfahrzeug – günstig versteht sich.

Wer’s nicht glaubt, der lese hier: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,337278,00.html

Tuesday, January 18, 2005

Ich war eine Dose, oder wie der Tritt (-Ihn) uns ereilte

Ein Märchen der besonderen Art steckt hinter unserem heiß geliebten Dosenpfand... Die wahren Ziele von Ressourcenschonung und Umweltschutz treten hier hinter verworrenen Eitelkeiten Einzelner und diffuser Versteifung auf fixe Ideen zurück.

Was dahinter steckt läßt sich höchstens erahnen, vielleicht hat sich unser Umweltminister in jungen Jahren beim Zuruf „Tritt-Ihn“ beim Dosenfußball die Zehe verstaucht, vielleicht hat er auch nur das Ziel verfehlt. Möglicherweise wurde ihm von seiner Mama die heißbegehrte Coladose verweigert – wir können nur spekulieren...

Die Kränkung jedenfalls muß sich wie ein roter Faden durch sein Leben gezogen haben, sonst ließe sich nur böser Wille oder Schabernack hinter der Einführung des Dosenpfands vermuten. Zugegeben, der soziale Aspekt des Dosenpfands wäre nicht zu unterschätzen, wenn es denn noch Dosen gäbe. So könnten sich Mittellose wie in anderen Ländern anhand herumliegender Dosen ein Zubrot sichern – alle Bürger hätten ein reines Gewissen, wenn Sie Dosen herumliegen liessen – aber nein – selbst die einzige Wohltat, die es hätte bringen können ist an der Höhe des Pfands gescheitert. Ganze Industrien (profitable wohlbemerkt) haben Ihre Produktion umgestellt. Und wir müssen nun Bier aus Plastikflaschen trinken... Aber das ist ein anderes Thema. Das Pfand müßte einfach niedrig genug sein, damit es niemanden kratzt.

Und dann natürlich die Entsorgung über die normale Mülltonne, wirtschaftlich am sinnvollsten, gewährleisten..., wie das zum Start des Dosenpfands bestens funktionierte.

Man bedenke, daß die Dose wirklich das EINZIGE Müllprodukt war, dessen Recyclingkreislauf ohne Eingriff des Staates bestens funktioniert hat – Weißblech mit Magneten aus dem Müll zu fischen, ein Klacks – war Herr Trittin eine Dose (?), ist der Arbeitsplatz eines Bekannten durch einen Elektromagneten ersetzt worden? Alles nur Spekulation! Was treibt einen „Volksvertreter“ (Tritt-Ihn) dazu, solchen Unsinn zu verkaufen?

Man könnte anführen, daß das zusätzliche Einsammeln der Pfandprodukte – über ein neues System, nicht etwa die bestens organisierte Müllentsorgung, Arbeitsplätze schaffe – vielleicht. Wer trägt die Kosten? Wo gehen Arbeitsplätze verloren? Alles Spekulation. Wenn die Wirtschaft – das ungezügelte Monster – jetzt noch so gemein wäre (wie bei der Maut) die Kosten frecherweise einfach durch die Hintertür dem Verbraucher aufzulasten? Wenn man bedenkt, daß der Verbraucher alle Kosten tragen muß, damit die Arbeitsplätze nicht gefährdet werden (wenn unwirtschaftlich produziert wird, beispielsweise), könnte man fast darauf kommen, daß diese selbstverliebte, eigennützige Wirtschaft gegen den Willen der Politik sooo weit gehen würde. Auch bei der LKW-Maut wird das bereits gemunkelt – hinter verschlossener Hand versteht sich...

Der Nutzen für die Umwelt ist natürlich enorm – es fahren zusätzliche Fahrzeuge in der Gegend herum, um die Dosen an unzähligen Sammelstellen einzusammeln und natürlich die Ersatzprodukte (ach Gottchen, da fällt mir gerade ein, die müssen auch noch Maut obendrauf bezahlen, ein Teufelskreis). Ich dachte immer der Müll wird sowieso abgeholt. Werden die LKWs – wenigstens die, die die Pfandflaschen herumfahren - mittlerweile mit Windenergie angetrieben? Wenn auch hier die enormen Kosten wieder hinterhältigerweise auf den Verbraucher umgelegt würden, so hätten wir doch wenigstens ein reines Gewissen – oder würde es nur einfach weggeblasen, um im Dunst der Kostenfrage hintenrum wieder völlig zusammenhanglos Arbeitsplätze zu kosten? Fragen über Fragen.

Wie kommt nun dieser Mensch dazu, den Verbraucher, die Wirtschaft – also uns alle, inklusive unserer Arbeitsplätze – so zu treten? Das Geamtkonzept aus den Augen zu verlieren, um etwas ganz bestimmtes durchzusetzen? Hier ist die Lösung glücklicherweise recht einfach.

Es könnte sich um ungewollte Fixierung auf ein Thema – mangels Offenheit – handeln. Bösen Willen möchten wir nun wirklich nicht unterstellen – dies kann einem ernsthaften Politiker tatsächlich nicht untergeschoben werden. Mangelnde Weitsicht (?) – unter Optikern auch als Kurzsichtigkeit bezeichnet?

Wir alle kennen das Phänomen: kürzlich setzte ich einen Freund samt Anhang und Gepäck direkt vor der Haustüre ab – ohne Parkplatz versteht sich – und traf zufällig Freunde, die mir im kurzen Gespräch eröffneten, Sie wollen in die Innenstadt zum Bummeln, was mich angesichts der Parkplatzproblematik in meinem Kopf herzlich wenig interessierte, bis ich erfuhr, daß sie mit dem Auto fahren wollten – ich war plötzlich ganz Ohr und spekulierte auf den freiwerdenden Parkplatz.
So fuhr ich im Schrittempo neben dem trödelnden Liebespaar her – um den Parkplatz zu ergattern. Ich fixierte die beiden und wurde angesichts des Tempos schon ganz unruhig, bis der Kerl plötzlich auch noch stehen blieb und merkwürdige Faxen machte – er fuchtelte mit den Armen herum und zeigt auf irgend etwas. Ich dachte schon, „Mensch mach mal hinne, ich will heute noch parken“ und wurde fast sauer, bis ich bemerkte worauf er zeigte: einen freien Parkplatz. Ein Parkplatz von einem Ausmaß, daß ich mit einem Opel Corsa mit seitlich hochschwenkenden Flügeltüren hätte einparken können. Selbst eine verträumte Frau auf dem Beifahrersitz hätte beim unachtsamen Türaufreißen keinen Schaden am eigenen oder an fremden Fahrzeugen anrichten können – ein Traumparkplatz.

Ohne die Fuchtelei hätte ich den nie gesehen – ja ich war bereits vorher an anderen Parklücken vorbeigefahren – NIEMALS hätte ich das bemerkt. Irgendwie muß ich auf eine ganz bestimmte Lösung fixiert gewesen sein – in anbetracht der Tatsache, daß man in der Gegend schwierig Parkplätze bekommt ein verzeihlicher Fehler oder?

Soviel zur Lösungsfixierung – gibt es dafür einen psychologischen Fachbegriff? Vielleicht hört sich der netter an....

Willkommen bei Arschpauker - Lust am Lu(i)stigen...

Herzlich Willkommen beim Arschpauker! Hm, jetzt kommt mir der Titel doch obszön vor, aber was soll's. Er wurde nämlich persönlich von Herrn Duden legimitmiert ;-)...

Ihr findet das Wort im Duden (ja genau in DEM DUDEN), als einziges zusammengesetztes Wort mit ARSCH und einem Beruf. Also Arschpolitiker oder Arschgeiger usw. kommt nicht dort vor.

Hat sich da vielleicht ein Praktikant einen Scherz erlaubt Herr Duden?

Es würde mich tatsächlich interessieren, ob jemand das Wort vorher schonmal gehört hat...

Also viel Spass beim Arschpauker! Hier geht es weder um Ärsche, noch um Pauker, sondern um alles was heutzutage an interessantem unbemerkt im Papiermüll landet und noch viel mehr...

Herzliche Grüsse, vielen Dank für die ungeteilte Aufmerksamkeit, viel Spaß und Danke fürs Weitersagen (oder weiter sagen?).

Tja die neue deutsche Rechtschrei-bung hat's schon INSICH.

Euer Arschpauker
(nein ich bin kein Lehrer, leider - zumindest nicht im klassischen Sinne)

P.S.: das einzige, was Ihr neben dem Lesen hier machen dürft (;-), ist n-tv schauen (aber kritisch bitte) mit dem n-tvisor, einem coolen Miniprogramm zum Nachrichten glotzen während der Arbeit: http://www.browserbob.de/download_examples.html


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